DIE GESCHICHTE DES COLUMBUS DAY IN DEN USA

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Alljährlich am zweiten Montag im Oktober wird in den meisten Bundesstaaten der USA der „Columbus Day“ begangen. Was genau macht man nun am Kolumbus-Tag? Das fragt sicherlich der eine oder andere. Dieser Feiertag, der auch in anderen Staaten des amerikanischen Kontinents sowie in Spanien und Italien gefeiert wird, findet jährlich am 12. Oktober eines jeden Jahres statt. Der Feiertag, an dem der ersten für Europa dauerhaften Entdeckung Amerikas durch den Seefahrer Christopher Columbus am 12. Oktober 1492 gedacht wird, ist aber auch sehr umstritten.

 

Offiziell ein Feiertag in den USA, wird der Columbus Day jährlich neu durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten ausgerufen. Der Tag wird in vielen Bundesstaaten der USA mit Straßenparaden festlich begangen, von denen die größten und bekanntesten die in New York und in San Francisco sind. New York kann für sich in Anspruch nehmen, mit mehr als 500.000 Teilnehmern entlang der 5th Avenue die größte Straßenparade zu veranstalten. San Francisco wiederum verweist darauf, im ganzen Land die älteste Straßenparade zum Columbus Day zu veranstalten, nämlich seit 1868, wobei dieser Tag 2018 in San Francisco in „Indigenous People‘s Day“ umbenannt wurde. 

Die Geschichte des Columbus Day in den USA

Copyright: Pixabay / Tumisu

DIE GESCHICHTE DES COLUMBUS DAY IN DEN USA

Die ersten Feierlichkeiten, die der Landung von Christopher Columbus in Amerika gedachten, wurden im Jahr 1792 anlässlich des 300. Jahrestages in New York vom damaligen Columbian Order, heute bekannt als Tammany Hall, veranstaltet. Landesweit griffen dies italienische und katholische Gemeinden auf, die nun ebenfalls alljährlich diesem Ereignis gedachten. Einhundert Jahre später verabschiedete der damalige Präsident Benjamin Harrison eine Proklamation anlässlich des 400. Jahrestages und erklärte den Tag offiziell zum „Columbus Day“ in den USA.

 

Die Geschichte des offiziellen Columbus Day in seiner jetzigen Form geht jedoch zurück ins Jahr 1937 und ist mit einem tragischen Ereignis verbunden. Kurz zuvor waren in New Orleans mehrere italienische Einwanderer von einem Mob, der von den sogenannten Knights of Columbus geführt wurde, gelyncht worden. Der damalige Präsident Franklin Delano Roosevelt versuchte, mit dem Columbus Day die Errungenschaften und Leistungen der italienischen Einwanderer zu würdigen. Bekanntermaßen segelte Christopher Columbus zwar im Dienste der spanischen Krone, nämlich des Königspaares Ferdinand und Isabella, als er Amerika entdeckte, war aber gebürtiger Genuese, also italienischer Abstammung. In dem Jahr war der Columbus Day als eine einmalige Feierlichkeit gedacht. Und so ist der Feiertag, der generell der Ankunft von Columbus in Amerika gedenkt, in einigen Teilen des Landes auch heute noch aufgrund der italienischen Herkunft von Columbus geprägt von italienischen Traditionen, welche die Einwanderer aus Italien mitbrachten. Er würdigt somit auch den Beitrag der italienischen Einwanderer zur Geschichte der Vereinigten Staaten.

 

Seit 1971 ist aus diesem Tag ein jährlicher Feiertag geworden. Er ist auf den zweiten Montag im Oktober eines jeden Jahres festgelegt. Nicht alle Bundesstaaten begehen ihn offiziell und meist haben Behörden, Ämter und staatliche Unternehmen anlässlich des Feiertages geschlossen, während die in der freien Wirtschaft arbeitende Bevölkerung an dem Tag nicht frei hat und deshalb erst am Nachmittag den Feierlichkeiten und Straßenumzügen beiwohnen kann.

Die Geschichte des Columbus Day in den USA: Übersicht

KRITIK AM COLUMBUS DAY, EIN UMSTRITTENER FEIERTAG

Rund um den Columbus Day gibt es so einiges an Pro und Kontra, denn tatsächlich ist dieser Feiertag wohl einer der umstrittensten Feiertage überhaupt – auch in den Vereinigten Staaten. Während in vielen Bundesstaaten dieser Feiertag unbeirrt mit viel Pomp begangen wird, gibt es ihn in einigen Bundesstaaten nicht bzw. er wurde umbenannt, ähnlich wie das auch in einigen lateinamerikanischen Ländern der Fall ist.

 

Umstritten ist der Columbus Day aus mehreren Gründen. Zunächst einmal wird zum Columbus Day deshalb immer wieder heftige Kritik laut, weil Columbus eben nicht der Entdecker Amerikas war. Columbus setzte lediglich Fuß auf die dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Inseln in der Karibik und betrat niemals das amerikanische Festland an sich. Er war bis zu seinem Tod der Meinung, das Gebiet Hinterindiens entdeckt zu haben, denn bekanntermaßen machte er sich auf die Reise, um einen Seeweg nach Indien zu entdecken. Demzufolge nannte er die Ureinwohner fälschlicherweise „Indians“, im Deutschen eben Indianer, und dieser Name blieb hängen. Christopher Columbus war zwar der erste, der eine dauerhafte Entdeckung des amerikanischen Kontinents für die Europäer begründete, die eben auch schriftlich festgehalten wurde und somit überliefert ist, aber er entdeckte Amerika nicht als erster Europäer. Vielmehr ist verbürgt, dass die Wikinger im 11. Jahrhundert an der Atlantikküste im Norden Amerikas, im heutigen kanadischen Neufundland, landeten und somit diejenigen waren, die Amerika für die Europäer entdeckten. Die eigentlichen ersten Entdecker Amerikas waren jedoch die Ureinwohner, die über die Beringstraße von Asien aus nach Amerika gelangten und von dort aus den gesamten Kontinent bis nach Südamerika besiedelten.

 

Damit gelangen wir auch schon zum nächsten und noch viel schwerwiegenderen Kritikpunkt des Columbus Day, da gerade indigene Gruppen des Landes bzw. des amerikanischen Kontinents diesen Tag kritisch sehen. Denn die Entdeckung durch Christopher Columbus, der selbst die indigene Bevölkerung auf den Karibikinseln, die heute zu den Bahamas gehören, versklavte und unterdrückte, dezimierte die eingeborene Bevölkerung des amerikanischen Kontinents. Einerseits geschah dies durch die von den europäischen Seefahrern eingeschleppten Krankheiten, denen das Immunsystem der einheimischen Bevölkerung schutzlos ausgeliefert war, aber auch durch die Unterdrückung und das Leid, das die Europäer bei ihrer Eroberung mit sich brachten, indem sie die Bevölkerung töteten, versklavten und unterdrückten. Ab 1619 bedeutete außerdem der Sklavenhandel für die Menschen, die vom afrikanischen Kontinent in die Vereinigten Staaten gelangten, weiteres unglaubliches Elend für die in Sklaverei lebenden Menschen. Deshalb, um auch diesen Teil der amerikanischen Geschichte zu würdigen, begehen eben einige Bundesstaaten wie Alaska, Hawaii und Oregon am 12. Oktober eines jeden Jahres anstatt des Columbus Day den Indigenous People‘s Day.

 

Diese Bundesstaaten schließen sich lateinamerikanischen und südamerikanischen Ländern an, in denen der 12. Oktober ebenfalls offiziell als Indigenous People‘s Day gefeiert wird. In Spanien selbst wird der 12. Oktober als „Hispanic Day“ gefeiert, auf den Bahamas als „Discovery Day“, in Chile als „Día del Descubrimiento de dos Mundos“ (Tag der Entdeckung zweiter Welten), während viele lateinamerikanische Länder an diesem Tag die hispanische Kultur feiern und ihn als Tag der neuen Rasse, als „Día de la Raza“, bezogen auf die Mestizen, die Nachkommen der Spanier und der indigenen Bevölkerung, begehen.

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