DIE GESCHICHTE DER BROOKLYN BRIDGE IN NEW YORK

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Eine Brücke über den East River, um die Stadtteile Manhattan und Brooklyn miteinander zu verbinden, war lange Zeit für die New Yorker ein Traum. Am 24. Mai 1883 wurde dieser Traum Wirklichkeit, als Emily Warren, die Schwiegertochter des Architekten der Brücke, Johann August Röbling, als erste Person die Brooklyn Bridge überquerte.

 

Die Brooklyn Bridge war bei ihrer Einweihung ein architektonisches Meisterwerk. Sie war zu dem Zeitpunkt die längste Hängebrücke der Welt, doppelt so lang wie die längsten Hängebrücken, die bis dato gebaut worden waren. Zwanzig Jahre lang hielt sie diesen Rekord, bis sie übertrumpft wurde.

 

Heute gibt es insgesamt 65 Brücken in New York. Doch die Brooklyn Bridge ist nach wie vor eine ganz besondere Brücke und zählt zu den bekanntesten unter ihnen.

Die Geschichte der Brooklyn Bridge in New York: Blick entlang der Brooklyn Bridge von Brooklyn in Richtung Manhattan.
Blick auf die Brooklyn Bridge vom Stadtteil Brooklyn aus in Richtung Manhattan.

DIE BROOKLYN BRIDGE WIRD ERBAUT - VON DER IDEE ZUM BAUWERK

Vor dem Bau der Brooklyn Bridge verkehrten Fähren zwischen Manhattan und Brooklyn, so wie in anderen Stadtteilen auch. Zwischen beiden Stadtteilen liegt der East River, der nicht so sehr ein Fluss als ein verlängerter Meeresarm ist, der Strömungen und Gezeiten ausgesetzt ist und auf dem darüber hinaus ein dichter Schiffsverkehr herrscht, da der East River eine wichtige Verkehrsader ins Landesinnere und natürlich zu den Häfen New Yorks war. All dies ließ das Unterfangen eines Brückenbaus schwierig machen. 

 

Johann August Röbling bzw. John Röbling, wie er in seiner neuen Heimat genannt wurde, war bereits ein erfolgreicher Ingenieur und Brückenbauer in den Vereinigten Staaten, als er mit dem Bau der Brooklyn Bridge begann und damit auch einen seiner eigenen Träume verwirklichte. Sein Handwerk hatte er an der Königlichen Bauakademie in Berlin gelernt. Er wanderte 1831 in die USA aus. Zunächst zog es ihn als Farmer in die Nähe von Pittsburgh, doch nur sechs Jahre später nahm er seine frühere Arbeit als Ingenieur wieder auf. Seinen ersten großen Erfolg als Brückenbauer, mit dem er sich einen Namen machte, war der Bau der Drahtseilhängebrücke über den Niagara: eine zweistöckige Eisenbahnbrücke über den Niagara Fällen.

 

Die Idee für die Errichtung der Brooklyn Bridge kam Röbling als er bei winterlichen Temperaturen auf einer Fähre zwischen Brooklyn und Manhattan im Eis stecken blieb. Er wollte eine Drahtseilhängebrücke ähnlich wie der an den Niagara Fällen bauen. Zwei gigantische Pfeiler aus Granit würden dazu auf beiden Seiten in den East River gesetzt werden. 

Die Geschichte der Brooklyn Bridge in New York: Blick von oben auf die Brooklyn Bridge von Brooklyn in Richtung Manhattan.
Die Brooklyn Bridge von oben mit Blick auf Manhattan.

Leider erlebte Johann Röbling selbst die Vollendung der Brücke nicht mehr, da er sich bereits 1869, während Vermessungsarbeiten für den Bau der Brücke, mit dem man ein Jahr später begann, den Fuß so schwer verletzte, dass er amputiert werden musste und er an der Blutvergiftung, die er dadurch erlitt, verstarb.

 

Seinen Platz nahm daraufhin sein Sohn Washington Röbling ein, der mit seinem Vater bereits an mehreren Bauprojekten gearbeitet hatte. Er setzte die Pläne seines Vaters um und verbesserte sie noch. Doch ihn ereilte ein Schicksal, das er mit vielen anderen Arbeitern an der Brooklyn Bridge teilte, eine Krankheit, die damals noch nicht bekannt war und deren Ursache man erst viele Jahre später verstehen würde. 

Die Geschichte der Brooklyn Bridge in New York: Übersicht

 

Zur Errichtung der Betonpfeiler musste nämlich der Boden ausgehoben werden. Dazu setzte man ein Verfahren ein, mit dem bis dato noch kaum Erfahrungen gemacht wurden. Dabei senkte man einen Holzkasten, der nach unten offen war, einen sogenannten Caisson bzw. Senkkasten ins Wasser und beschwerte ihn von oben, damit er zum Grund gelangen würde. Dort verdrängte man mittels Überdrucks das Wasser aus dem Holzkasten, damit die Arbeiter diesen betreten und den Boden ausschachten konnten. Eine unglaublich schwere Arbeit, die eben auch gefahrvoll war. Der Luftdruck in solch einem Senkkasten war ungefähr viermal so hoch wie der normale Luftdruck. Heute ist all dies bekannt, weshalb Taucher beim Aufstieg Pausen einlegen. Damals war man sich jedoch der Folgen des zu schnellen Aufstiegs bei der Rückkehr an die Wasseroberfläche nicht bewusst. Die auftretende Krankheit wurde als Caissonkrankheit bzw. einfach Taucherkrankheit bekannt. Sie führte dazu, dass die Arbeiter mit massiver Atemnot und Bewusstlosigkeit zu kämpfen hatten, das Trommelfell konnte platzen, es konnte schlimmstenfalls zu Lähmungen kommen und manche Arbeiter starben sogar. 

 

Als Washington Röbling selbst einen Caisson betrat, um die Arbeiten direkt vor Ort zu betreuen, zog er sich selbst die Caissonkrankheit zu, die ihn für den Rest seines Lebens lähmte und an den Rollstuhl fesselte und darüber hinaus sein Augenlicht verschlechterte. Doch die Arbeiten an der Brücke wurden fortgesetzt. Washington Röbling bezog in Sichtweite der Brücke ein Zimmer und beaufsichtigte von dort mittels eines Fernrohrs die Arbeiten an der Brücke. Er übertrug die Leitung des Baus der Brücke an seine Frau Emily Warren.

   

Der Brückenbau war eine wahre Meisterleistung. Er dauerte insgesamt 14 Jahre von 1869 bis 1883. Nach ihrer Fertigstellung wurde die Brücke jedoch von vielen New Yorkern zunächst zögerlich angenommen. So ranken sich Geschichten darum, dass angeblich erst Elefanten des Zirkus Barnum, der sich zu dieser Zeit gerade in Brooklyn befand, über die Brücke geschickt wurden, um der ängstlichen Bevölkerung vor Augen zu führen, dass die Brücke einer solchen Belastung tatsächlich standhalten würde. Belege für diese Ereignisse sind jedoch nicht überliefert.


Die Geschichte der Brooklyn Bridge in New York: Blick auf den Fußgängerweg der Brooklyn Bridge in New York.
Der Fußgängerweg der Brooklyn Bridge.

DIE BROOKLYN BRIDGE HEUTE

Die Brooklyn Bridge hat zwischen ihren beiden Pfeilern aus Granit, die circa 82 Meter aus dem Wasser in die Höhe ragen, eine Spannweite von 486 Metern. Die vier Kabelstränge aus galvanisiertem Draht, welche die Brücke tragen, haben jeweils einen Durchmesser von beachtlichen 40 cm.

 

Heute gibt es auf der Brücke insgesamt sechs Fahrbahnen. Täglich fahren circa 100.000 Fahrzeuge über sie hinweg, dazu kommen mehrere Tausend Fußgänger und Radfahrer. Über der Fahrbahn gibt es nämlich einen breiten Fußweg aus Holzplanken, auf dem auch Fahrradfahrer fahren dürfen, sodass man die Brücke auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad überqueren kann. Überquert man die Brücke nach Brooklyn, so hat man von dort aus einen fantastischen Blick auf Manhattan. 

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