GESCHICHTE DES CENTRAL PARK: WIE DER CENTRAL PARK IN NEW YORK ENTSTAND

Er ist sowohl für New Yorker als auch für Touristen eines der beliebtesten Ziele in New York und gleichzeitig die grüne Lunge der Stadt: der Central Park. Er war der erste große künstlich geschaffene Park in den Vereinigten Staaten. Gleichzeitig gilt er bis heute das wohl größte öffentliche Bauvorhaben, das die Stadt New York jemals in Angriff genommen hat. Der Central Park erstreckt sich über ein riesiges Gebiet im Herzen von Manhattan mit einer Länge von 4 Kilometern und einer Breite von fast einem Kilometer von der 59. bis zur 110. Straße bzw. von der 5. bis zur 8. Avenue. 

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Im 19. Jahrhundert sah sich die Stadt New York nicht zuletzt durch die großen Einwanderungswellen einer wahren Bevölkerungsexplosion gegenüber. Immer mehr Menschen zog es in die Stadt, in der Hoffnung, hier ihr Glück zu finden. Diese Entwicklung bedeutete für New York eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Zwar lebte der wohlsituierte Teil der Gesellschaft in geräumigen Häusern, doch auch ihnen fehlte ein Platz zum Entspannen. Vor allem jedoch die ärmere Bevölkerung fristete ein trostloses Dasein in völlig überfüllten heruntergekommenen Mietskasernen. Was fehlte, war eine wahre grüne Oase. Die Stadtplaner blickten auf die großen Parks anderer großer Städte von Rang und Namen in der Alten Welt. Paris und London – alle hatten sie große Parks, in denen die Bevölkerung der Stadt in der Freizeit Erholung finden konnte.

So begann man sich auch in New York nach einem geeigneten Areal umzusehen, auf dem man eine solche grüne Oase schaffen konnte. Die Wahl fiel schließlich auf ein unerschlossenes Gebiet nördlich der damaligen Stadtgrenze, das die Stadt 1853 erwarb: das heutige Gebiet des Central Park, zunächst nur bis zur heutigen 106., später ab 1863 bis zur 110. Straße. Es war eine Gegend die hauptsächlich aus Gestein und Sumpfgelände bestand. Doch ganz unbewohnt war sie nicht, denn circa 1.600 Menschen, vor allem irische und deutsche Einwanderer, lebten auf dem Areal. In Seneca Village, einer kleinen Siedlung, die sogar eine Schule und drei Kirchen hatte, lebten 270 Afroamerikaner, Nachfahren von freigelassenen Sklaven, die sich in dem Dorf niedergelassen hatten. Sie alle wurden zu Beginn der Arbeiten am Central Park zwangsgeräumt und mussten weichen.

Im Jahr 1857 schrieb die Stadt die Gestaltung des Central Parks in einem Wettbewerb aus, der schließlich von den beiden Landschaftsarchitekten Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux gewonnen wurde. Ihr Plan nannte sich „Greensward Plan“. Ihre Vision war, einen Park zu schaffen, der für alle New Yorker Entspannung bieten sollte, unabhängig ihres jeweiligen Gesellschaftsstandes. Die breiten Wege sollten den Kutschen der bessergestellten Bevölkerung Möglichkeiten für eine Ausfahrt bieten, aber auch die ärmeren Bürger der Stadt sollten auf den Grünflächen Entspannung finden können.

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Es war wahrlich ein riesiges Bauunterfangen. 20.000 Arbeiter bahnten sich hier den Weg durch das Gestein, sprengten Wege frei und legten Sümpfe trocken. Schritt für Schritt wurden mit Unterstützung von Ingenieuren, Architekten und Gärtnern die Pläne in die Tat umgesetzt. Unterirdisch wurden Rohre als Drainage verlegt, Seen angelegt, Brücken gebaut, Wege und Terrassen angelegt. Die wohl bekannteste Terrasse ist die Bethesda-Terrasse des Architekten Jacob Wrey Mould Raymold, deren Vorbild die weltberühmte Al Hambra in Spanien war. Bäume, Büsche, Sträucher, Pflanzen und Blumen wurden gepflanzt. Mitten im Park wurde Belvedere Castle erbaut, in dem sich seit 1919 die offizielle Wetterstation New Yorks befindet. Während des amerikanischen Bürgerkriegs wurden die Bauarbeiten von 1861 bis 1865 unterbrochen. Insgesamt dauerte es 16 Jahre bis der Park fertiggestellt und eingeweiht werden konnte. 

Als der Park schließlich eröffnet wurde, blieb er jedoch lange Zeit, anders als von Olmsted und Vaux erhofft, eher den wohlhabenderen Bürgern der Stadt vorbehalten, die hier in der Tat mit ihren Kutschen ausfuhren. Die strengen Regeln und die zahlreichen Verbotsschilder im Park hielten die ärmere Bevölkerung vom Besuch des Parks ab. So gab es keine Spielplätze und Picknicks in größeren Gruppen waren untersagt. Doch selbst zu dieser Zeit fanden jährlich schon sieben Millionen Besucher ihren Weg in den Central Park. In den 1880er-Jahren erkämpften sich die Arbeiter New Yorks das Recht für Konzerte, die sonntags im Park stattfinden sollten. Immerhin war dies der einzige freie Tag der Arbeiter in der damals noch sechs Tage dauernden Arbeitswoche. Erst im Jahr 1926 wurde der erste öffentliche Spielplatz im Central Park eingerichtet, eine Zahl, die sich schnell vervielfachte. Langsam änderte sich die Situation nun und auch die ärmere Bevölkerung der Stadt begann, in der Freizeit den Park zu nutzen. 

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Im 20. Jahrhundert wurde der Park weiter ausgebaut und verbessert und das Angebot an Freizeitaktivitäten stieg. In den Sechzigerjahren und Siebzigerjahren des 20. Jahrhundert begann sich das Bild noch einmal zu ändern. Zwar brachte diese Zeit eine weitaus lockere Nutzung des Parks mit sich und Konzerte und viele Veranstaltungen zogen wahrlich Massen an Besuchern in den Park. Doch die Siebzigerjahre brachten für New York auch eine finanzielle Krise. So verfiel der Central Park Schritt für Schritt in einen desolateren Zustand, da keine Mittel zur Verfügung gestellt werden konnten, um für seine Instandhaltung zu sorgen. Viele Ecken waren heruntergekommen und er war ein Ort der Kriminalität geworden. Schließlich wurde sogar die Schließung des Parks vom Stadtrat in Erwägung gezogen.

Doch dies rief Anfang der Achtzigerjahre die Proteste der New Yorker hervor. Zahlreiche Veranstaltungen, deren Ziel der Erhalt des Central Parks war, wurden aus dem Boden gestampft. Die wohl bekannteste unter ihnen war das Konzert von Simon & Garfunkel im Jahr 1981. 1980 schlossen sich einige New Yorker zusammen und gründeten die Central Park Conservancy, die sich bis heute um den Erhalt des Parks kümmert. Durch Spendensammlungen, die sie organisierten, konnten sie in vielen freiwilligen Arbeitseinsätzen und mit Unterstützung der New Yorker den Park restaurieren und in seinen gegenwärtigen Zustand versetzen. Bis zum heutigen Tag stammen immer noch 75 % der finanziellen Mittel des Parks aus Spenden.

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Der Central Park ist bis heute eine wahre Oase inmitten der Millionenmetropole, in der sich die Bewohner und Besucher inmitten der Natur entspannen und die Hektik und den Stress des Alltags in einer riesigen Stadt vergessen können. Nur die an einigen Stellen sichtbare Silhouette einiger sich hinter den Baumkronen in die Höhe streckender Wolkenkratzer erinnert an die den Park umgebende Stadt.

Im Central Park, der inzwischen auch Heimat verschiedener Vögel geworden ist, gibt es viele Spazier- und Wanderwege, man kann auf den Seen Bootstouren unternehmen, allen möglichen sportlichen Aktivitäten nachgehen oder einfach nur im Gras die Seele baumeln lassen. Vier Hauptstraßen führen durch den Park. Zu den bekanntesten Seen des Parks gehört der größte, direkt im Zentrum des Parks, der The Reservoir genannt wird. Der zweitgrößte See, ebenfalls im Zentrum des Parks gelegen, ist The Lake. Ganz im Süden befindet sich The Pond und Harlem Meer wiederum liegt im Norden des Central Parks. 

Zu den Hauptattraktionen zählen Belvedere Castle, die Wetterstation New Yorks, die Bethesda Terrasse, der Turtle Pond, der Great Lawn, The Ramble und das Delacorte Theatre, wo im Sommer kostenlose Shakespeare-Stücke aufgeführt werden. Außerdem steht im Park die 1.600 Jahre alte Cleopatra‘s Needle, ein Obelisk, das ein Geschenk der ägyptischen Regierung an die Stadt New York war. Das Strawberry Fields Memorial erinnert an John Lennon, der vor dem Apartmentgebäude The Dakota direkt am Central Park ermordet wurde. 

Entlang des Central Park gelangt man auch zu einigen großen Museen der Stadt. Da wären an der Fifth Avenue das Metropolitan Museum of Art und das Guggenheim Museum. An der Central Park West befindet sich das American Museum of Natural History.

Für Besucher des Parks sind die Führungen durch den Park sehr empfehlenswert. Auch sie werden durch die Freiwilligen der Central Park Conservancy durchgeführt. Dadurch erfährt man nicht nur viel über die Geschichte des Central Parks, sondern auch vieles über die Flora und Fauna dieser riesigen grünen Oase inmitten einer der größten Metropolen der Welt.

Informationen zu den Touren findest du unter:

http://www.centralparknyc.org/tours/ 

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